Photovoltaikanlagen sind tagtäglich Witterungseinflüssen wie Regen, Wind und Hagel ausgesetzt, die insbesondere für Module an exponierten Stellen wie Dächern oder Wänden eine Gefahr darstellen können. Einer gut installierten PV-Anlage kann so schnell nichts passieren. Starke Stürme, wie sie auch bei uns im Saarland manchmal vorkommen, haben jedoch das Potenzial, Anlagen erheblich zu beschädigen, sei es durch Hagelschlag, herabfallende Äste oder Kurzschlüsse, die Brände auslösen können. Solche Unfälle können nicht nur zu Schäden an der Anlage selbst, sondern auch an benachbarten Gebäuden oder im schlimmsten Fall zu Personenschäden führen. Sind diese Risiken nicht versichert, haftet der Anlagenbetreiber für den entstandenen Schaden, der immens sein kann.
Um solchen Risiken vorzubeugen, bieten sich spezielle Versicherungen an, die ähnlich einer Wohngebäudeversicherung konzipiert sind und im Schadensfall die Kosten bis zu einer definierten Höchstsumme übernehmen.
Inhaltsverzeichnis
Versicherungsoptionen für Photovoltaikanlagen
Photovoltaikanlagen sind zwar nicht gesetzlich versicherungspflichtig, doch eine entsprechende Versicherung ist ratsam, um sich vor hohen Reparatur- oder Ersatzkosten zu schützen. Folgende Versicherungen stehen zur Auswahl:
Allgefahrenversicherung
Die Allgefahrenversicherung bietet den umfassendsten Schutz, indem sie nahezu alle denkbaren Beschädigungen abdeckt, wie zum Beispiel:
- Naturereignisse (Hagel, Sturm, Blitzschlag)
- Vandalismus und Diebstahl
- Tierbisse, bis hin zum Marderbiss
- Schäden durch Bedienungsfehler oder grobe Fahrlässigkeit
Nicht immer sind in der Allgefahrenversicherung Schäden durch Erdbeben versichert.
Versicherung durch die bestehende Wohngebäudeversicherung
In vielen Wohngebäudeversicherungen sind Solaranlagen bereits mitversichert oder können gegen Aufpreis mitversichert werden. Der Leistungsumfang entspricht oft dem einer Allgefahrenversicherung. Es ist jedoch wichtig, den Vertrag und seine Leistungen genau zu prüfen. Neuere Wohngebäudeversicherungen können auch ein besseres Leistungsspektrum abdecken als ältere Verträge.
Ertragsausfallversicherung
Diese sichert den Ausfall der Stromproduktion ab. Ist die Anlage beschädigt, entschädigt die Versicherung für:
- Den Nutzungsausfall
- Kosten des bezogenen Ersatzstroms
PV-Haftpflichtversicherung
Solaranlagenbesitzer haften für Schäden, die Dritten zugefügt werden. Die Versicherung springt ein, wenn die Anlage Schäden verursacht oder es zu Problemen bei der Einspeisung des Stroms ins Netz kommt. Eine bestehende Privathaftpflichtversicherung deckt in der Regel die Risiken von PV-Anlagen nicht ab. Es sollte eine spezielle Versicherung explizit für Photovoltaikanlagen gewählt werden.
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Die Wahl der geeigneten Versicherung hängt von den individuellen Gegebenheiten und dem Standort der Anlage ab. Häufig wird eine kombinierte Allgefahren- und Ertragsausfallversicherung als Photovoltaikversicherung angeboten. Es empfiehlt sich, die verschiedenen Angebote genau zu vergleichen oder die Expertise eines Versicherungsberaters einzuholen, um die Anlage gezielt abzusichern. Wichtig ist, darauf zu achten, dass alle Komponenten der Anlage mitversichert sind, also auch die Speicherbatterien und eventuelle Zusatzgeräte wie Wallboxen. Ist der Versicherungsschutz abgeschlossen, übernimmt die Versicherung die Kosten für Reparaturen, einen eventuellen Wiederaufbau sowie weitere finanzielle Folgen von Schäden oder Ausfällen.
Gerne unterstützen wir unsere Kunden bei der Vermittlung geeigneter Versicherungen. Sprechen Sie uns einfach an.
Kostenübersicht für Photovoltaik-Versicherungen
Die Preise für eine Photovoltaik-Versicherung variieren je nach Umfang und Größe der Anlage. Eine Basis-Solaranlage mit einer Leistung von ca. 5 kWh kann z.B. Versicherungsbeiträge in der Größenordnung von 70 Euro verursachen. Wird die Anlage um Speichereinheiten oder eine Wärmepumpe erweitert, steigen die Kosten entsprechend – auf bis zu rund 250 Euro pro Jahr.
Der Versicherungsschutz wird auf die Spezifikationen der Anlage zugeschnitten, was zu einer individuellen Preisgestaltung führt. Wesentliche Faktoren sind:
- Anlagengröße: Größere Anlagen führen zu höheren Beiträgen.
- Anschaffungspreis: Teurere Anlagen resultieren in höheren Versicherungsprämien.
- Selbstbeteiligung: Wahl einer höheren Selbstbeteiligung kann die Prämie senken.
- Komponenten: Zusätzliche Elemente wie PV-Speicher erfordern einen erweiterten Schutz.
Die versicherten Leistungen können auf Wunsch verbessert werden und beeinflussen damit auch den Tarif. Darüber hinaus sind in einigen Versicherungspaketen Garantieregelungen für Reparaturen und Neuwertentschädigungen enthalten. Verschiedene Anbieter bieten Paketlösungen an, die oft einen Mehrwert bieten und über das klassische Leistungsspektrum hinausgehen. So kann eine Versicherung neben der Reparatur eventueller Schäden auch anfallende Mehrkosten abdecken. Ein Preis-Leistungs-Vergleich unter Berücksichtigung des Leistungsumfangs ist hier ratsam.