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Positive Rendite trotz kleiner PV-Anlage
Im Laufe ihrer Einsatzdauer erzielen PV-Anlagen ab einem gewissen Zeitpunkt eine positive Rendite. Dies dürfte allgemein bekannt sein – doch gilt dies auch für Anlagen mit geringer Fläche und damit deutlich niedrigerer Energieausbeute? Wir zeigen Ihnen, ob sich die Installation kleinflächiger PV-Anlagen für Sie lohnt.
Die Variablen der Renditenberechnung
Grundsätzlich ist es nicht leicht, eine exakte Rendite für Solaranlagen im Voraus abzuschätzen. Die zu erwartende Rendite hängt von zahlreichen individuellen Faktoren ab:
- Standort bzw. Einfallswinkel
- Art der PV-Technik
- Grad der Eigennutzung
- Anfängliche Investitionskosten
- Eventuelle Reparaturrücklagen
Eine absolut verlässliche Aussage kann daher seriös nur dann gegeben werden, wenn alle Variablen miteinander in Bezug gesetzt werden.
Allerdings lässt sich sehr wohl pauschal sagen, ob eine PV-Anlage auch in kleinerem Ausmaß eine positive Rendite erwirtschaftet. Da mit geringerem Formfaktor auch die Kosten sinken, bleiben die Renditen auch bei geringeren Dimensionen positiv. Ob Sie eine theoretische PV-Anlage mit 50 m² Fläche auf dem Dach oder eine Anlage mit 5 m² Fläche installieren, ist unerheblich, wenn die Kosten in letzterem Fall analog zur Gesamtfläche ebenfalls auf 10 % fallen.
Sehen wir uns nun an, ob theoretische mathematische Berechnungen der Realität standhalten.
Kleine PV-Anlagen in der Praxis
Ebenso wie größere Anlagen generieren kleinere PV-Systeme eine positive Rendite über zwei Faktoren:
- Einspeisung ins Stromnetz und die damit verbundene EEG-Vergütung
- Reduktion des Stromeinkaufs durch höheren Grad der Eigennutzung
Über einen langen Zeitraum war die Verwendung von kleinen PV-Anlagen wirtschaftlich wenig attraktiv, da die Produktionskosten so hoch waren, dass Systeme mit geringer Fläche im Verhältnis zu den größeren Modellen teuer waren. PV-Module sind heute jedoch längst nicht mehr so teuer wie noch vor einigen Jahren, da technische Fortschritte die Produktions- und Logistikkosten senken. Die Eigenproduktion von Strom wird angesichts stark anziehender Energiepreise auf dem Weltmarkt ebenfalls immer attraktiver.
Als Faustregel schätzt der Solar Cluster Baden-Württemberg e.V. (ein Interessenversand aus Wirtschaftsunternehmen, Forschungsinstituten und Stadtwerken) zum Beispiel eine Rendite von etwa 5 % bei einem Eigenverbrauchsanteil von 25 %. Dies bezieht sich auf Systeme ohne Energiespeicher, die die Rendite deutlich erhöhen, aber die auch hohe anfängliche Investitionskosten verursachen. Jene Rendite wächst mit steigender Diskrepanz zwischen den Energiekosten vor Ort von öffentlichen Erzeugern und den Energiekosten von selbstproduziertem Strom.
Individuelle Beeinflussung der Rendite
PV-Anlagenbesitzer sind in der Lage, ihre Rendite durch das eigene Verhalten positiv zu beeinflussen. Ist kein Speicher installiert, hängt die Rendite stark von Erzeug und Verbrauch ab. Verbrauchen Sie den meisten Strom also dann, wenn Sie ihn auch verbrauchen, würde sich dies positiv auswirken. Bei den meisten Menschen ist dies nicht unbedingt der Fall: Wer tagsüber außer Haus arbeitet, kann nicht (oder nur eingeschränkt) vom Strom profitieren, der in derselben Zeit erwirtschaftet wird. Ein guter Mittelwert liegt bei 20 % bis 40 % (abhängig von der Größe der Anlage; kleinere Anlagen generieren offensichtlich geringere Erträge).
Rendite: risikofrei oder nicht?
Komplett frei von Risiken ist die Verwendung einer PV-Anlage nie. Sie hängt von den vielen, weiter oben genannten Faktoren ab. Es ist außerdem nicht absehbar, wie sich die Energiepreise entwickeln. Grundsätzlich wird der Energiebedarf unserer Gesellschaft zwar steigen, aber bei einem entsprechend höheren Output kann dies dennoch zu geringeren oder zumindest konstanten Preisen führen – vielleicht nicht jetzt, aber in zehn Jahren. Eine sehr hohe Rendite, die aufgrund des Eigenbedarfs bei den aktuell hohen Energiepreisen erzielt wird, kann daher auch wieder sinken.
Weiterhin spielen Garantien und Anlageversicherungen eine Rolle. Eine PV-Anlage, die aus irgendeinem unvorhersehbaren Grund komplett ausfällt und nicht durch Garantien oder Versicherungen gedeckt ist, kann ihre Ausgaben auch nicht wieder amortisieren. Dennoch gilt: Erfahrungsgemäß sind diese Risiken gering. Die allermeisten PV-Anlagenbesitzer erwirtschaften einen Gewinn. Zusätzlich gilt noch der umwelttechnische Gewinn, da selbstproduzierter Strom aus regenerativen Quellen durch die geringeren CO2-Emissionen wesentlich besser für unser Ökosystem ist als etwa Kohlestrom.
Ersparnis im Laufe der Zeit
Aktuell kostet die Erzeugung von Strom durch eine PV-Anlage auf dem eigenen Hausdach etwa 10 Cent. Gleichzeitig betrug der durchschnittliche Energiepreis in Deutschland im Jahr 2021 laut Fraunhofer Institut 31,94 Cent. Somit sparen Sie etwa 22 Cent pro Kilowattstunde ein, vorausgesetzt, der Energiepreis bleibt konstant. Da jener Preis aufgrund der geopolitischen und makroökonomischen Lage in der näheren Zukunft eher steigen wird, winken hohe Gewinne für alle, die sich frühzeitig für eine PV-Anlage entscheiden.
Dabei gilt gleichzeitig, dass ein Energiespeicher – dessen Installation je nach Kapazität einige tausend Euro kosten kann – diesen positiven Ertrag noch erhöhen kann. Jede Kilowattstunde, die Sie selbst verwenden und nicht aus dem Netz einkaufen, bringt Ihnen 22 Cent Bruttoertrag (voraussichtlich mehr in den kommenden Jahren). Damit ist eine PV-Anlage auch eine verlässliche, über Jahrzehnte andauernde wirtschaftliche Absicherung gegenüber den Energiepreisen auf dem Weltmarkt.
Positive Eigenschaften abseits der Rendite
Kleinere, kompakte PV-Anlagen bieten einige weitere, zunächst unsichtbare Vorteile. Aufgrund ihrer Größe sind sie beispielsweise leicht zu montieren und transportieren. Ein gesamtes Hausdach auszustatten oder abzubauen, ist eine große Aufgabe, die viel Know-how verlangt und damit Kosten verursacht. Kleine Anlagen mit einer geringeren Wattzahl sind schnell installiert und können von A nach B ohne hohen Aufwand transportiert werden.
So lassen sich diese Anlagen auch speziell für bestimmte Einsatzzwecke nutzen. Vielleicht soll nur eine ins Haus integrierte Sauna mit Solarstrom gespeist werden. Das wäre zusammen mit einem kleinen Energiespeicher möglich. Diese anwendungsorientierte Installation ist bei großen PV-Anlagen, die eher dem Gesamtbedarf zugeführt werden, selten sinnvoll oder umsetzbar.
Lohnt sich eine kleine PV-Anlage auch für mich?
Pauschal können Fragen dieser Art praktisch nicht beantwortet werden – zumindest, wenn Berater seriös vorgehen. Bei Interesse bieten wir Ihnen daher gerne eine individuelle und unverbindliche Beratung an, die auf die Bedingungen vor Ort bei Ihnen zugeschnitten ist. So ermitteln wir die bestmögliche Lösung für Sie, die aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist und eine wahrscheinlich hohe Rendite über die Laufzeit der kleinen PV-Anlage abwirft. Sprechen Sie uns an!